Seit einigen Jahren werden Boho-Hochzeiten definitiv immer beliebter, wenn nicht sogar the hottest thing am Hochzeitshimmel. Feiern im bohemian Stil ist nicht nur einfach irgendein Motto, nein! Das ist ein kompletter Look, ein Konzept, wenn nicht sogar eine Lebenseinstellung. Warum? Das versuch ich Euch in diesem Artikel ein wenig näher zu bringen.
Bei mir ist es erst einige kurze Jahre her, da hörte ich das erste Mal die schöne Wortkomposition “Boho-Hochzeit” und ich dacht so “äh, bitte was!??” Dann sah ich einige Fotos und so richtig geschnallt hab ichs immer noch nicht. Aber auch jedes blinde Huhn findet mal ein Korn und so…mIttlerweile hab ich’s begriffen 😉 und ja, ich liebe diesen Look und die dahinter stehende Intention.
Von den Anfängen
Viele werden denken, aha ein neuer Trend. Aber nein, so neu ist das Ganze gar nicht. Boho ist abgeleitet von Bohemian, bzw. Bohéme und bezeichnet eine soziokulturelle Bewegung, deren Anfänge sich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts finden. Es war das Herausstreben aus den gängigen Konventionen, die Suche nach einem entspannteren Lebensstil, weg von gesellschaftlichen Beschränkungen und das Fokussieren auf die eigenen persönlichen Werte und Bedürfnisse. In seiner Weiterentwicklung bildete der Bohéme-Lebensstil die Grundpfeiler für die spätere Hippie-Bewegung. Also ist es gar nicht so überraschend, dass wohl nicht selten ein Vergleich zwischen ebend beiden Stilen gezogen wird.
Ist das schon Boho?
So, viel Drumherum, aber was ist denn nun eigentlich eine Boho-Hochzeit? Wie schon anfangs beschrieben, ist die Hochzeit im Boho-Stil weniger irgendein Motto, sondern vielmehr der Wunsch nach der eigenen Entfaltung – eine Hochzeit weg vom klassischen Hochzeitslook ala Ballsaal, Prinzessinnenkleid oder rot und weißen Luftballons. Eine Boho-Hochzeit ist unkonventionell, persönlich und individuell – Ihr dürft im Endeffekt alles was Ihr wollt.
Aaaber ganz so einfach ist es dann irgendwie doch nicht. Auch eine Hochzeit komplett in schwarz in einer alten Burg ist nicht gerade konventionell und trotzdem ist es wohl mehr ein Gothik- als eine Boho-Hochzeit. Puh, gibts also doch einige Einschränkungen? Ja, irgendwie schon. Der Kenner erkennt die Boho-Hochzeit auf den ersten Blick, also folgt es tatsächlich einem gewissen Muster. Die Kunst am Bohéme-Stil ist es aber, dass Ihr innerhalb dieses Musters unfassbar facettenreich und individuell sein könnt.


Fotos: Jeannine Alfes Hochzeitsfotografie
Typische Elemente einer Boho-Hochzeit
Eine typische Boho-Hochzeit sucht die Nähe zur Natur. Denn die Natur steht einfach für Freiheit. Eine Scheune, ein wunderschöner Garten, an einem Strand oder ein Zelt, bzw. Pavilion bieten die perfekte Kulisse für den Boho-Look. Auch das typische Boho-Hochzeitskleid ist weder klassische A-Linie, noch Prinzessin. Es geht eher in Richtung Hippie, mal mit Spitze, mal sehr schlicht. Besonders beliebt sind auch schöne Blumenkränze im Haar, die den Naturlook perfekt abrunden. Wildblumen und Gänseblümchen, in kräftigen Farben, Pastelltöne oder eher im grünen Naturlook mit goldenen Elementen geben viel Spielraum bei der Floristik. Irgendwie geht alles – Hauptsache nicht zu elegant oder regelkonform. Ob Barfuß oder im Lieblingsschuh, mit Fliege und Hosenträger oder einfach ohne all den ganzen Schnick Schnack. Das wichtigste ist und bleibt, das Euer Look Euch widerspiegelt.


Fotos: Odett & Erik Fotografie
Mobiliar auf einer Boho-Hochzeit
Ja, und schon sind wir wieder bei den kleinen, aber feinen Einschränkungen. Denn Dinge wie übergroße Kristallkronleuchter, Bankettstühle oder Stuhlhussen werdet Ihr bei einer Hochzeit im Bohéme Stil wohl eher weniger finden. Rustikale Holztische, Vintage-Stühle oder ausgefallene Rattan-Möbel finden eher ein Plätzchen auf einer Boho-Hochzeit. Ob bunt gemixt oder im einheitlichen Stil, ist auch hier wieder Euch überlassen.
Dekoelemente einer Boho-Hochzeit
Boho heißt außergewöhnlich und nicht von der Stange, da ist definitiv auch Eure Kreativität und Fantasie gefragt. Denn genauso wie die Vintage Hochzeit, lebt die Boho-Hochzeit von DIY. Weinkisten, Paletten und Holzstämme können wunderschön und individuell kombiniert werden. Blumen von der Wiese, üppiges Pampasgras, Lichterketten und Windlichter in den Bäumen, Decken auf der Wiese für ein Picknick. Lasst Euren Wünschen freien Lauf!
Auch der Brautstrauß ist meist alles andere als das klassische Rosenbouquet. Hier gilt: Traut Euch! Packt all eure Lieblingsblumen in diesen Strauß, denn es ist schließlich Euer Brautstrauß. Und dabei ist es vollkommen schnuppe, ob es eine bunte Mischung wird, weil es einfach zu viele schöne Blumen gibt, oder Ihr einen Brautstrauß nur mit wundervollen Gänseblümchen füllt. Hauptsache Ihr seid vollkommen davon überzeugt!
Und damit bin ich auch schon beim Schlusswort angekommen: Alles kann, nichts muss – Hauptsache ist, Ihr seid von allem absolut überzeugt

Foto: Odett & Erik Fotografie
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